Häufige Fragen rund um die Erdbestattung
Welche Fristen sind bei einer Erdbestattung einzuhalten?
In manchen Bundesländern gelten bestimmte Fristen ab dem Todeszeitpunkt, innerhalb derer eine Erdbestattung durchgeführt werden muss. In Berlin gibt es hierzu keine Vorschriften.
Voraussetzung für die Bestattung ist die Vorlage einer Bestattungsgenehmigung, für deren Beschaffung mindestens sieben Tage kalkuliert werden sollten. Zwischen Todestag und Bestattung können jedoch auch mehrere Wochen liegen. In diesem Fall sind jedoch die Kosten für die Unterstellung in einer gekühlten Leichenhalle zu beachten.
Wie lange dauert eine Erdbestattung?
Die formale Voraussetzung für die Erdbestattung ist die Vorlage der Bestattungsgenehmigung (ausgestellt vom Standesamt). Wie schnell eine Erdbestattung durchgeführt werden kann, liegt deshalb vor allem an der Bearbeitungszeit beim Standesamt. Hierfür sollten in Berlin mindestens acht Tage veranschlagt werden, abhängig von verschiedenen Faktoren kann aber auch mehr Zeit, im Ausnahmefall auch weniger benötigt werden. Eine zweite Leichenschau ist - anders als bei der Feuerbestattung - nicht erforderlich.
Der Trauerfeier selbst dauert in der Regel ca. 25-30 Minuten, man kann auf Wunsch jedoch auch eine längere Nutzungszeit für die Kapelle anmelden. Trauerfeier und anschließende Beerdigung auf dem Friedhof dauern zusammen in der Regel 45 bis 60 Minuten.
Welche Vorteile hat eine Erdbestattung?
Neben religiösen Gründen ist für viele Menschen die Vorstellung vom Verbrennungsprozess bei einer Feuerbestattung sehr brutal und zerstörerisch. Auch macht es für viele einen Unterschied, ob die Trauerfeier am Sarg und damit in physischer Gegenwart des Leichnams stattfindet, oder an einer Urne, deren Inhalt nur noch sehr abstrakt und transformiert die oder den Verstorbenen repräsentiert.
Wegen der fehlenden Kremation kann eine Erdbestattung oft deutlich schneller durchführt werden. Dies kann, muss aber nicht im Trauerprozess von Vorteil sein.
Gibt es Nachteile der Sargbestattung vs. anderen Bestattungsarten?
Oftmals werden mit der Erdbestattung höhere Kosten assoziiert, sowohl für die Trauerfeier als auch für die Friedhofsgebühren. Dies muss jedoch nicht in jedem Fall zutreffend sein, häufig entstehen die höheren Kosten eher aufgrund des Wunsches nach einer größeren, "klassischen" Trauerfeier in Verbindung mit einer Erdbestattung.
Je individueller die Wünsche in Hinblick auf den Ort der Bestattung oder die Art der Trauerfeier, desto eher fällt eine Erdbestattung als Option weg. So kann eine Seebestattung zum Beispiel ausschließlich in Form der Feuerbestattung durchgeführt werden, für den unversehrten Leichnam gilt bundesweit der Friedhofszwang.
Welche Arten von Gräbern kommen für eine Erdbestattung in Frage?
Die Auswahl an Grabarten ist bei einer Erdbestattung gegenüber der Feuerbestattung kleiner. In Frage kommen im Wesentlichen:
- das klassische "Familiengrab" in Form einer ein- oder mehrfachen Erd-Wahlgrabstelle,
- ein sogenanntes Erdreihengrab ohne Möglichkeit der Verlängerung der Nutzungszeit, sowie - selten -
- die anonyme Erdbestattung in einer Erd-Rasen-Reihenstelle.
Wie lang ist die Liegezeit bei einer Erdbestattung?
Die Liegezeit oder auch Ruhefrist bei Erdbestattungen kann sich in Deutschland von Friedhof zu Friedhof unterscheiden. In Berlin gilt eine einheitliche Ruhefrist von 20 Jahren für Erdbestattungen wie Urnenbestattungen. Das heißt, eine Grabstelle kann frühestens 20 Jahre nach der letzten dort durchgeführten Beisetzung aufgelassen oder neu belegt werden.