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Antworten auf häufige Fragen zu Bestattung und Abschied

Vor- und Nachteile einer anonyme Bestattung

Die Entscheidung für eine anonyme Bestattung sollte gut überlegt sein: Für viele Angehörige ist eine persönlich gestaltete Grabstätte der zentrale Ort ihrer Trauer. Hier finden sie Ruhe, ihre Gefühle und Gedanken an den Verstorbenen zu richten. Gerade am Anfang brauchen viele Trauernde das Grab als einen sehr intimen Platz, um Abschied nehmen zu können.

Am Grab bietet sich auch die Möglichkeit, seiner Trauer eine Form zu geben, sich regelrecht „abzuarbeiten“: Durch Rituale und Symbole wie beispielsweise das Entzünden von Kerzen, das Sprechen eines Gebets oder durch die Pflanzung besonderer Blumen.

Letztlich ist die Grabstätte ein Ort für die Lebenden. Der Schritt einer anonymen Bestattung sollte deshalb auf jeden Fall mit den Angehörigen besprochen werden. Eine spätere Umbettung ist oft nicht möglich, in jedem Fall aber mit viel Aufwand und hohen Kosten verbunden.

Aufgrund starker Kritik – insbesondere von Seiten der Kirchen – bieten die Friedhofsträger so genannte halb-anonyme Beisetzungen an: Die Urne wird unter einer Rasenfläche bestattet, ohne den genauen Beisetzungsplatz zu kennzeichnen. Ein gemeinsames Denkmal in Form einer zentralen Stele, Grabplatte oder ähnlichem bietet die Möglichkeit, die Namen und Lebensdaten der auf dieser Fläche beigesetzten Verstorbenen einzutragen. Bei echten anonymen Beisetzungen entfällt dieses Denkmal.

Im Verlauf der letzten beiden Jahrzehnte kann ein deutlicher Anstieg der anonymen Beisetzungen verzeichnet werden. Vorrangig handelt es sich dabei um anonyme Aschenbeisetzungen. Anonyme Körpergräber sind in Berlin nur auf wenigen städtischen Friedhöfen vorhanden. Es handelt sich dabei um Gräber, die sich von den normalen Reihengräbern lediglich dadurch unterscheiden, dass sie keine Kennzeichnung des Grabes durch einen Grabstein und kein Grabbeet aufweisen. Meist werden die Gräber mit Rasen eingesät, der dann von der Friedhofsverwaltung einheitlich gepflegt wird.